16th Mai 2025

Was sind die Hauptkomponenten eines softwaredefinierten Rechenzentrums?

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Mit der fortschreitenden digitalen Transformation setzen Unternehmen weltweit zunehmend auf softwaredefinierte Rechenzentren (SDDCs), um Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz zu steigern. Im Gegensatz zu traditionellen Rechenzentren virtualisieren SDDCs sämtliche Infrastrukturkomponenten – Rechenleistung, Speicher und Netzwerk – und stellen sie über Software als Dienst zur Verfügung. Dieser revolutionäre Ansatz vereinfacht das Management, beschleunigt die Bereitstellung und unterstützt moderne IT-Praktiken wie DevOps und Infrastructure as Code (IaC).

In diesem Artikel von gbc engineers werfen wir einen Blick darauf, was ein softwaredefiniertes Rechenzentrum ist, welche Kernkomponenten es ausmachen, welche Vorteile es bietet und welche Herausforderungen Organisationen berücksichtigen sollten.

 

Was ist ein softwaredefiniertes Rechenzentrum (SDDC)? 

Ein softwaredefiniertes Rechenzentrum (SDDC) ist ein moderner Ansatz zur Verwaltung von Rechenzentren, bei dem alle Infrastrukturkomponenten – Rechenleistung, Speicher und Netzwerk – virtualisiert und als Dienst bereitgestellt werden. In einem SDDC werden Vorgänge wie Bereitstellung, Konfiguration und Deployment von der physischen Hardware abstrahiert und über Software-Schnittstellen gesteuert.

Das Konzept des SDDC wurde etwa 2012 populär, wobei der frühere VMware-CTO Steve Herrod als Namensgeber gilt. Obwohl VMware eine führende Rolle bei der Umsetzung spielte, hat sich das Konzept inzwischen herstellerübergreifend durchgesetzt. Heute unterstützen es auch große Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure, Google Cloud sowie Initiativen wie das Open Compute Project.

Im Kern bildet das SDDC das Rückgrat moderner Cloud-Infrastrukturen und DevOps-Praktiken. Administratoren können Rechenzentren programmatisch verwalten und Dienste mit wenigen Befehlen bereitstellen oder außer Betrieb nehmen – ganz im Sinne von Infrastructure as Code (IaC). 

 

Mehr erfahren: Top 8 Grundprinzipien für das Design intelligenter Rechenzentrumsinfrastrukturen - gbc engineers

 

Hauptkomponenten eines SDDC 

Das zentrale Prinzip des SDDC ist die Virtualisierung. Dadurch lassen sich Infrastrukturressourcen flexibel, skalierbar und agil verwalten. Die wesentlichen Bausteine sind:

Netzwerkvirtualisierung und Software-Defined Networking (SDN) 

Die Netzwerkvirtualisierung abstrahiert physische Netzwerkressourcen und stellt sie als logische Dienste bereit. Mithilfe von SDN wird das Netzwerk programmierbar. Vorteile:
Dynamische Bandbreitenzuweisung
Echtzeit-Zuweisung von Netzwerkressourcen
Zentrale Netzwerkverwaltung

Mit SDN können Administratoren komplexe Netzwerke einfacher verwalten und richtlinienbasierte Netzwerkverhalten umsetzen – für höhere Sicherheit und Leistung.

 

Speichervirtualisierung 

Speichervirtualisierung fasst physischen Speicher mehrerer Geräte zu einem einzigen logischen Speicherpool zusammen. Dieser lässt sich in optimierte Volumes für verschiedene Workloads unterteilen. Vorteile:
Bessere Speicherauslastung
Zentrale Verwaltung
Höhere Flexibilität und Leistung

So können virtuelle Festplatten schnell und bedarfsgerecht für spezifische Anwendungen bereitgestellt werden.

 

Servervirtualisierung 

Die Servervirtualisierung versteckt die physische Hardwareebene. Mehrere virtuelle Maschinen (VMs) laufen auf einem physischen Server – jede mit eigenem Betriebssystem und Anwendungen. Vorteile:
Bessere Ressourcennutzung
Vereinfachte Verwaltung
Skalierbarkeit ohne zusätzliche Hardware

Anwendungen werden dadurch portabel und können mühelos zwischen Umgebungen verschoben werden.

 

Mehr erfahren: FR13 Rechenzentrum - gbc engineers

 

Vorteile eines SDDC 

Die Umstellung auf ein SDDC-Modell bringt kurz- und langfristige Vorteile:

Kurzfristige Vorteile 

Agilität und Geschwindigkeit
Neue Dienste in wenigen Minuten bereitstellen
Ressourcen flexibel skalieren
Schnelle Reaktion auf Geschäftsanforderungen

Leistungsoptimierung
Ressourcen auf einzelne Workloads abstimmen
Physische Infrastrukturgrenzen umgehen
Echtzeit-Updates und -Anpassungen umsetzen

Langfristige Vorteile

Kosteneffizienz

Bessere Ressourcennutzung senkt Verschwendung
Vermeidung von Überprovisionierung
Umstieg von CapEx auf OpEx durch Cloud-Modelle

Modernisierung der Infrastruktur 
Leichtere Integration neuer Technologien
Vereinfachte Migration in die Cloud
Einheitliche Verwaltung hybrider Umgebungen

Ein SDDC ebnet den Weg zu einer cloudnativen Architektur – mit höherer Agilität und geringeren Betriebskosten.

 

Herausforderungen bei der Einführung eines SDDC 

Trotz zahlreicher Vorteile bringt die Implementierung eines SDDC einige Herausforderungen mit sich:

Organisatorische Ausrichtung 
SDDC erfordert abteilungsübergreifende Zusammenarbeit. Traditionelle IT-Teams arbeiten oft isoliert, was Standardisierungsversuche erschwert. Wichtig ist:
Kooperation zwischen Einkauf, Entwicklung, Betrieb und Verwaltung fördern
Gemeinsame Ziele und KPIs definieren
DevOps-Kultur und Automatisierung verankern

Technische Hürden
Ausfallrisiken:
Ein Wechsel auf neue Infrastrukturmodelle kann zu Ausfallzeiten oder Kompatibilitätsproblemen führen. Maßnahmen:
Schrittweise Einführung von Virtualisierungskomponenten
Tests in Cloud-Sandboxen vor dem Rollout

Kompetenzlücken:
Der Betrieb eines SDDC erfordert neue Fähigkeiten. Teams sollten:
Virtualisierungsplattformen und APIs beherrschen
Automatisierungs- und Orchestrierungstools nutzen
Virtuelle und physische Infrastruktur gleichzeitig überwachen
Schulungen und Tools mit bekannten Oberflächen erleichtern den Übergang.

 

Mehr erfahren: Was sind die wichtigsten Anforderungen an grüne Rechenzentren? - gbc engineers

 

Anwendungsfälle für softwaredefinierte Rechenzentren 

Cloud-native Anwendungen: Unterstützung für Microservices und Containerarchitekturen, CI/CD- und DevOps-Pipelines

Disaster Recovery & Hochverfügbarkeit: Workloads über Regionen hinweg replizieren, automatisiertes Failover und Datensicherung

Test- und Entwicklungsumgebungen: Schnelle Bereitstellung isolierter Testsysteme, automatische Entwicklungstools

Hybride und Multi-Cloud-Verwaltung: Einheitliches Management über Private und Public Clouds hinweg, kosteneffiziente Orchestrierung

Remote-Infrastruktur: Zentrale Steuerung verteilter Standorte, virtuelle Appliances an Edge-Standorten

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Führende Anbieter im SDDC-Ökosystem 

Mehrere Schlüsselakteure dominieren den Markt für Software-Defined Data Centers (SDDC) und bieten jeweils eigene Plattformen und Lösungen an:

VMware 
vSphere, NSX (Netzwerkvirtualisierung) und vSAN (Speichervirtualisierung)
VMware Cloud Foundation für den vollständigen SDDC-Stack

Amazon Web Services (AWS) 
Bietet SDDC über VMware Cloud on AWS
Infrastructure-as-Code-Tools wie AWS CloudFormation

Microsoft Azure 
Azure Stack HCI für hybride SDDC-Umgebungen
Azure Arc für Multi-Cloud-Management 

Google Cloud Platform (GCP) 
Anthos-Plattform für hybride und Multi-Cloud-SDDC
Nahtlose Integration mit Kubernetes und GKE 

Red Hat / IBM 
OpenShift für containerisierte Workloads
Red Hat Virtualization und Ansible für Orchestrierung

Nutanix 
Hyperkonvergente Infrastruktur (HCI) mit nativer Virtualisierung
Prism Central für zentrales SDDC-Management

 

Weiterlesen: FRA10 Rechenzentrum - gbc engineers

 

Best Practices für die Implementierung eines SDDC

Wenn Sie die Einführung eines SDDC planen, beachten Sie folgende bewährte Vorgehensweisen: 

Mit einer soliden Basis starten 
Beginnen Sie mit der Servervirtualisierung und erweitern Sie schrittweise auf Speicher- und Netzwerkinfrastruktur
Verwenden Sie bewährte Plattformen und Tools, die zu Ihrer bestehenden IT-Landschaft passen 

Alles automatisieren
Nutzen Sie Infrastructure as Code (IaC) zur Bereitstellung, Konfiguration und Verwaltung
Verwenden Sie CI/CD-Pipelines und Orchestrierungswerkzeuge 

 

Starke Governance implementieren 
Definieren Sie Richtlinien für Zugriff, Bereitstellung und Ressourcennutzung
Verwenden Sie rollenbasierte Zugriffskontrollen (RBAC) und Audit-Funktionen

Kontinuierlich überwachen und optimieren 
Verwenden Sie zentrale Monitoring-Tools
Analysieren Sie Daten, um Engpässe und Ineffizienzen zu identifizieren

Ihre Teams schulen 
Qualifizieren Sie Ihr IT-Team in den Bereichen SDN, Virtualisierung und Automatisierung
Fördern Sie Zertifizierungen und kontinuierliche Weiterbildung

 

Ausblick für Software-Defined Data Centers 

Das SDDC ist längst kein Trend mehr – es ist eine Notwendigkeit in einer cloudorientierten, agilen IT-Welt. Mit der zunehmenden Verbreitung von Hybrid Cloud, Edge Computing und KI-gestützten Betriebsmodellen wird die Bedeutung von SDDCs weiter steigen.

Zu erwartende Entwicklungen:
Stärkere Integration mit KI/ML zur prädiktiven Verwaltung
Ausweitung auf Edge- und 5G-verbundene Standorte
Verbesserte Sicherheits- und Compliance-Funktionen
Fortlaufender Wandel hin zu deklarativem Infrastrukturmanagement

Unternehmen, die heute auf das SDDC-Modell setzen, schaffen die Grundlage für zukunftsfähige, resiliente und skalierbare IT-Strukturen.

 

 

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Fazit

Das Software-Defined Data Center (SDDC) revolutioniert die Art und Weise, wie moderne Organisationen ihre IT-Infrastruktur entwerfen, bereitstellen und verwalten. Durch die Virtualisierung von Rechenleistung, Speicher und Netzwerkressourcen bietet das SDDC beispiellose Agilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz – und ist damit ein zentraler Baustein der digitalen Transformation.

Auch wenn die Einführung eines SDDC mit Herausforderungen wie organisatorischen Silos, Qualifikationslücken und Integrationsaufwand verbunden ist, überwiegen die langfristigen Vorteile deutlich. Unternehmen, die erfolgreich auf eine SDDC-Architektur umstellen, profitieren von schnellerer Bereitstellung, besserer Ressourcennutzung und einer robusteren, cloudfähigen Infrastruktur.

gbc engineers steht an der Spitze dieses technologischen Wandels und unterstützt Unternehmen bei der Transformation hin zu modernen, softwaredefinierten Umgebungen. Mit umfassender Expertise in digitalem Engineering, Tragwerksplanung und intelligenten Infrastruktur-Lösungen begleitet gbc engineers seine Kunden von der Konzeptentwicklung bis zur operativen Exzellenz.